Europa wird derzeit von der schwersten Dürre seit 70 Jahren heimgesucht. Insbesondere die Region rund um den Fluss Po ist sehr stark betroffen. Der Energieanbieter ENEL hat bereits ein Wasserkraftwerk am Po abgeschaltet.
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Dürre in Italien
Fast ganz Italien braucht dringend Wasser. Von der Lombardei bis zum Piemont, von Venetien bis zur Emilia Romagna (wo Gouverneur Bonaccini gestern den regionalen Notstand unterzeichnet hat) werden die nächsten zehn Tage entscheidend sein, um zumindest die erste Ernte des Sommers zu retten. Bewässerung ist heutzutage unerlässlich, da viele Pflanzen reif werden und eine große Menge Wasser benötigen. Die Behörde für das Po-Becken hat beschlossen, 20 Prozent der Entnahmen zu kürzen, aber wenn es nicht schnell zu erheblichen Regenfällen kommt, reicht dies möglicherweise nicht aus. In der Lombardei ist der Bedarf der Landwirtschaft nämlich nur für die nächsten zehn Tage gedeckt. Im Piemont und Venetien etwas mehr.
Folgen der Dürre
Folgen der Dürre sind die Knappheit für die Bewässerung für die Landwirtschaft, auch das Trinkwasser kann knapp werden. Es drohen Ernteausfälle von bis zu 50 %. Anfang Juli wird voraussichtlich der Katastrophenzustand ausgerufen, sollte es bis dahin nicht zu erheblichen Regenmengen kommen. Kurze Gewitterschauer sind hier zu wenig.
Wo das Trinkwasser knapp wird
Die am stärksten gefährdeten Gebiete sind das Piemont, die Provinz Bergamo, der Parma-Apennin und das Po-Delta, wo es auch das Problem des Salzwassers gibt, das aufgrund seiner sehr schwachen Strömung den Fluss hinaufsteigt. Aber auch im Viterbo-Gebiet (der am stärksten unter Druck stehenden Provinz Latium) könnte es Probleme mit dem Trinkwasser geben, wenn es weiterhin nicht regnet.
In diesen Gebieten droht auch ein Nutzungsverbot von Trinkwasser für Wasserpark-Betreiber. Bei diesen schrillen natürlich die Alarmglocken, ist doch die Saison 2022 die erste Saison seit der Pandemie, die ohne Einschränkungen durch Covid läuft. Hier wäre alternativ eine Nutzung von gefiltertem Meerwasser möglich.
Aber nicht nur Wasserpark-Betreiber können von einem Nutzungsverbot betroffen sein, auch für Pools wäre eine solche Maßnahme denkbar.
Die Lage an der Adriaküste von Triest bis Venedig
In den Badeorten an der oberen Adria von Triest, Grado, Lignano, Bibione, Caorle, Jesolo, Cavallino und bis Venedig ist die Lage zwar angespannt, aber (noch) nicht so dramatisch wie im Po-Gebiet. Derzeit gibt es noch keine Wasser-Rationalisierungen, jedoch wird trotzdem jeder angehalten, sparsam mit dem kostbaren Trinkwasser umzugehen.
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